Tagebuch_1_01_009
Titel:
Tagebuch_1_01_009
Erwähnte Person:
Besuchte Orte:
Izmir
Erwähnte Orte:
Smyrna (Izmir)
Geonames-ID
Kara Bouroun Geonames-ID
Chios Geonames-ID
Marseille Geonames-ID
Konia Geonames-ID
Nigde Geonames-ID
Aleppo Geonames-ID
Kara Bouroun Geonames-ID
Chios Geonames-ID
Marseille Geonames-ID
Konia Geonames-ID
Nigde Geonames-ID
Aleppo Geonames-ID
Ereignisse:
Izmir→Smyrna - 1865-02-16 (sicher) [auf der Cydnus von Smyrna Richtung Rhodos unterwegs]
Koordinaten:
27.13838,38.41273 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
27.13838,38.41273 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
5.38107,43.29695 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
37.161169,36.201239 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
Datierung (individuell):
1865-02-16
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Schlagworte:
Cydnus (Schiff)$regID_6.lemID_3949
Tänze$regID_6.lemID_3773
Osterzeit$regID_6.lemID_4334
Seitenbereich:
009
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">Donnerstag, den 16. Februar 65
1 Nachdem ich mich von allen lieben Bekannten in <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_137" xml_id="TidB428" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Smyrna" data-ana="regID_7.lemID_136" data-content="">Smyrna<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Smyrna" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Izmir, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2019-01-07.">O</anchor> verabschiedet, ruderte ich in Begleitung meines
2 Freundes <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_180" xml_id="TidB429" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Kuhn, Freund" data-ana="regID_8.lemID_180" data-content="">KuhnP</anchor> zur <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_3949" xml_id="TidB19523" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Cydnus (Schiff)" data-ana="regID_6.lemID_3949" data-content="">Cydnus<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Cydnus (Schiff)" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="Cydnus (Schiff).
Die Cydnus (benannt nach dem Fluss Berdan Çayı, oder Tarsus Çayı, dem antiken Cydnus, der südlich der Stadt Tarsus in das Mittelmeer mündet) war ein Post- und Passagierschiff der Reederei Messageries impériales und wurde 1856 für Strecken von Marseille ins östliche Mittelmeer und nach Nordafrika in Dienst gestellt. Nach einer baulichen Veränderung im Jahr 1864 hatte es eine Länge von 85m und eine Breite von 9,9m. Es bot Platz für 33 Passagiere in der ersten, 28 in der zweiten und 24 in der dritten Klasse. (SK)
Letzte Änderung: 2019-07-10.">K</anchor> zurück. Zu meinem Schrecken hatte man über 300 türkische Soldaten, eine Menge
3 ausgewanderte<anchor type="b" ana="regID_8.lemID_382" xml_id="TidB431" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tscherkessen" data-ana="regID_8.lemID_382" data-content=""> Tscherkessen<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Tscherkessen" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Tscherkessen. Ethnie. GND.
Die Tscherkessen lebten im 19. Jahrhundert überwiegend im Nordkaukasus. Im Zuge der Bemühungen Russlands, diese Region unter die eigene Kontrolle zu bringen (Kaukasuskrieg, 1817-1864), wurden mehrere Hunderttausend Menschen ins Osmanische Reich deportiert. Sie siedeln als eigene Volksgruppen bis heute im Wesentlichen in der Türkei, Syrien und Jordanien. (Besleney, Zeynel Abidin. The Circassian diaspora in Turkey. A political history. Routledge studies in Middle Eastern politics. London: Routledge, 2014. 43-49) Die Reisende Mary Esmé Scott-Stevenson ist Tscherkessen in der Region Adana begegnet und erwähnt, 1860 seien 20.000 Tscherkessen im Hafen Mersin an Land gegangen (Scott-Stevenson, Esmé. Our Ride Through Asia Minor. London: Chapman and Hall, 1881. 115). Die Gruppe auf dem Schiff mag sich auf dem Weg in ihr neues Siedlungsgebiet in Nordsyrien befunden haben. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor> <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_412" xml_id="TidB432" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Nogair, ein tatarisc..." data-ana="regID_8.lemID_4332" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB415" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Nogair, ein tartarischer Stamm</anchor>T<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Nogair, ein tatarisc..." class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Nogaier. Ethnie. GND.
Die Nogaier sind, wie Haussknecht richtig bemerkt, eine tatarische Ethnie, die in den Steppen nördlich des Kaukasus und der Krim nomadisierte. Seit dem Ende des Krimkriegs um das Jahr 1860 sind diese verstärkt ins Osmanische Reich eingewandert, oft motiviert von herumreisenden Predigern (Meyer, James H. Turks across empires. Marketing Muslim identity in the Russian-Ottoman borderlands, 1856 - 1914. Oxford studies in modern European history. Oxford u.a.: Oxford University Press, 2014. 23-25; Williams, Brian Glyn. The Crimean Tatars. The diaspora experience and the forging of a nation. Brill’s Inner Asian library 2. Leiden u.a.: Brill, 2001. 139ff.). In der Folge haben sie sich weitgehend in der Türkei assimiliert. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor> und <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_2497" xml_id="TidB34800" data-toggle="joTeiPopoverh" title="armenische Familien" data-ana="regID_8.lemID_2497" data-content="">Armenische FamilienP</anchor> an Bord genommen. Eines Theils war es mir lieb,
4 ich konnte die Völker etwas studiren, andertheils auch unangenehm, denn mit den Spaziergängen auf dem Bord
5 war es jetzt aus. Überall lagen diese Menschen wie Häringe zusammengeschichtet und musste man sich sehr in Acht nehmen,
6 ihnen zu nahe zu kommen, sie waren voller Ungeziefer. Namentlich widrig waren mir die <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_382" xml_id="TidB4541" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tscherkessen" data-ana="regID_8.lemID_382" data-content="">Tscherkessen<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Tscherkessen" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Tscherkessen. Ethnie. GND.
Die Tscherkessen lebten im 19. Jahrhundert überwiegend im Nordkaukasus. Im Zuge der Bemühungen Russlands, diese Region unter die eigene Kontrolle zu bringen (Kaukasuskrieg, 1817-1864), wurden mehrere Hunderttausend Menschen ins Osmanische Reich deportiert. Sie siedeln als eigene Volksgruppen bis heute im Wesentlichen in der Türkei, Syrien und Jordanien. (Besleney, Zeynel Abidin. The Circassian diaspora in Turkey. A political history. Routledge studies in Middle Eastern politics. London: Routledge, 2014. 43-49) Die Reisende Mary Esmé Scott-Stevenson ist Tscherkessen in der Region Adana begegnet und erwähnt, 1860 seien 20.000 Tscherkessen im Hafen Mersin an Land gegangen (Scott-Stevenson, Esmé. Our Ride Through Asia Minor. London: Chapman and Hall, 1881. 115). Die Gruppe auf dem Schiff mag sich auf dem Weg in ihr neues Siedlungsgebiet in Nordsyrien befunden haben. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor>,
7 die in dicke Schaafpelze gehüllt und in ebensolche Mützen, einen eigenthümlichen Geruch nach ranzigem Fett
8 verbreiteten, da sie sich mit Fett <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB416" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">am</anchor>T ganzen Körper eingerieben hatten. Schöne Gestalten unter
9 ihnen, aber durch das Elend sehr heruntergekommen. Einer namtlich lag im Sterben, in Decken gehüllt
10 lag er auf dem Bord, schnappte nur nach Luft und erwartete sein Ende. Sie machten einen traurigen
11 Eindruck auf mich. Nicht minder unterhaltend war es den <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_2497" xml_id="TidB34801" data-toggle="joTeiPopoverh" title="armenische Familien" data-ana="regID_8.lemID_2497" data-content="">armenischen Familien zu zusehen, die als Pilger
12 nach Jerusalem wallfahrtetenP</anchor>. Frauen von kaum 12 Jahren säugten ihre Kinder ungenirt vor
13 aller Blicken, die Männer schaukelten sie auf ihren Armen; bald sangen sie Psalmen, bald lustige Lieder.
14 Alle 3 Völker hielten sich stets getrennt und bildeten auf dem Schiffe 3 Quartiere. <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_3773" xml_id="TidB19528" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tänze" data-ana="regID_6.lemID_3773" data-content="">Die türkischen Soldaten,
15 die alle ihre Waffen natürlich hatten abgeben müssen, führten Abends nach den Flöten und einer sehr einfachen Art
16 von Geige Guitarre ihre Nationaltänze aufK</anchor>.
17 Herr <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_132" xml_id="TidB435" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Salzmann, Auguste" data-ana="regID_8.lemID_132" data-content="">Salzmann<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Salzmann, Auguste" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Salzmann, Auguste (* 1824 - † 1872). Archäologe, Fotograf, Reisebekanntschaft. GND.
Zum Fotografen und Archäologen Auguste Salzmann (1824-1872) siehe: Brossard-Gabastou, Lise. Auguste Salzmann, 1824-1872: pionnier de la photographie et de l‘archéologie au Proche-Orient. Paris: l‘Harmattan, 2013.. (SK)
Carte de visite Nr. 1: Foto von Auguste Salzmann, Rückseite: „a bord du Cydnus / en vue de Chio / – / a son brave & bon / compagnon de voyage / Carl Haussknecht / Auguste Salzmann“ (Gründig, Matthias. Der Schah in der Schachtel. Soziale Bildpraktiken im Zeitalter der Carte de visite. Marburg: Jonas Verlag, 2016.).
Letzte Änderung: 2019-09-01.">P</anchor> machte folgendes Gleichniß: die Menschheit macht sich einen Weg, der mit Barrieren versehen ist. Der Weg ist mit
18<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2392" xml_id="TidB418" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""> rauhen</anchor>T[?] Steinen übersäht, die Menschen daneben aber sind grünende Matten, die Vögel singen etc., aber Niemandem fällt
19 es ein, den Weg daneben zu wählen. Da kommt hin und wieder ein Vernünftiger[?], er sagt der überspringt diese
20 Barrieren; gleich kommt aber die Menge und ruft: steinigt ihn, er ist ein <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_38" xml_id="TidB422" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_15.lemID_53" xml_id="TidB421" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Sectirer</anchor>T</anchor>T und Steine fliegen auf ihn, so daß er
21 bald unterliegen muß. Hin und wieder sagt einer von ihnen: aber seht nur, wie wir uns die Füße blutig laufen,
22 aber gleich wird er beschwichtigt: tröste dich, der Weg könnte ja mit Glasscherben bedeckt sein, das wäre noch schlimmer.
23 Zuletzt kommt Einer und ruft: Ihr seid alle Esel gewesen, ihr lauft euch die Füße wund, während ihr doch den
24 guten Weg neben euch habt. Da jauchtzt ihm die nun schon mehr vernünftiger gewordene Menschheit zu, reißt
25 die Barrieren<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_7" xml_id="TidB423" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""> wieder</anchor>T aus und zündet ihm zu Ehren damit Freudenfeuer an. Die Barrieren sind die Pfaffen, die die
26 Menschen auf einem von ihnen bestimmten Wege am Gängelbande leiten, ehe sie das aber gewahr werden und
27 darüber nachdenken, laufen sie sich lieber die Füße wund. Später aber ändern sie die Inschrift am Kreuze
28 und statt INRI liest man mit großen Buchstaben: Vernunft.
29 Um 2 Uhr waren endlich die Waaren alle eingeladen, der Anker wurde gelichtet gezogen und weiter
30 ging die Reise. Um 5 Uhr ca. waren wir wieder beim Cap <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_176" xml_id="TidB436" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Kara Bouroun" data-ana="regID_7.lemID_176" data-content="">Kara BourounO</anchor>, dessen grüne Berge
31 einen freundlichen Eindruck hinterließen. Leider hinderte die <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB425" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">her</anchor>Teinbrechende Nacht alle Aussicht
32 auf <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_175" xml_id="TidB437" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Chios" data-ana="regID_7.lemID_175" data-content="">ChiosO</anchor>, dessen Leuchtthurm uns entgegenblinkte. Von <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_111" xml_id="TidB438" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Marseille" data-ana="regID_7.lemID_111" data-content="">Marseille<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Marseille" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Marseille, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2019-01-02.">O</anchor> aus waren nur noch 2 Passagire
33 mit auf dem Schiff, Herr <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_134" xml_id="TidB439" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Biliodi" data-ana="regID_8.lemID_133" data-content="">Biliodi<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Biliodi" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Biliotti, Alfred, Sir. Diplomat, Reisebekanntschaft.
Sir Alfred Biliotti, levantinisch-griechischer Herkunft, war von 1856 bis 1873 britischer Vizekonsul auf Rhodos, anschließend ebenfalls in Trapezunt, Sivas und Kreta, schließlich von 1899 bis 1903 Konsul in Saloniki (Kornrumpf, Hans-Jürgen, und Jutta Kornrumpf. Fremde im Osmanischen Reich 1826-1912/13. Bio-bibliographisches Register. Stutensee, 1998. 35-36). Von 1852 bis 1864 führte er gemeinsam mit Auguste Salzmann HH-pe-0010 Ausgrabungen in Kamiros auf Rhodos durch. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor> und Herr <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_132" xml_id="TidB440" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Salzmann, Auguste" data-ana="regID_8.lemID_132" data-content="">Salzmann<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Salzmann, Auguste" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Salzmann, Auguste (* 1824 - † 1872). Archäologe, Fotograf, Reisebekanntschaft. GND.
Zum Fotografen und Archäologen Auguste Salzmann (1824-1872) siehe: Brossard-Gabastou, Lise. Auguste Salzmann, 1824-1872: pionnier de la photographie et de l‘archéologie au Proche-Orient. Paris: l‘Harmattan, 2013.. (SK)
Carte de visite Nr. 1: Foto von Auguste Salzmann, Rückseite: „a bord du Cydnus / en vue de Chio / – / a son brave & bon / compagnon de voyage / Carl Haussknecht / Auguste Salzmann“ (Gründig, Matthias. Der Schah in der Schachtel. Soziale Bildpraktiken im Zeitalter der Carte de visite. Marburg: Jonas Verlag, 2016.).
Letzte Änderung: 2019-09-01.">P</anchor>, wir waren überhaupt <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB426" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">fast</anchor>T die einzigen Passagire in der II. Classe,
34 in der I. war gar Niemand mehr. In <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_137" xml_id="TidB441" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Smyrna" data-ana="regID_7.lemID_136" data-content="">Smyrna<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Smyrna" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Izmir, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2019-01-07.">O</anchor> gesellte sich zu uns ein <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_10233" xml_id="TidB33817" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Bischof, griechische..." data-ana="regID_8.lemID_10233" data-content="">griechischer BischofP</anchor>, der
35 wegen der <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_4334" xml_id="TidB19530" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Osterzeit" data-ana="regID_6.lemID_4334" data-content="">OsterzeitK</anchor> nach <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_215" xml_id="TidB442" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Konia" data-ana="regID_7.lemID_215" data-content="">KoniaO</anchor> und <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_216" xml_id="TidB443" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Nigde" data-ana="regID_7.lemID_216" data-content="">NigdeO</anchor> sich begibt, um dort die religiösen Feierlichkeiten vor-
36 zunehmen. Er war ein schöner Mann, großer schwarzer Bart, untersetzte Figur; er hatte seinen
37 Wohlgefallen an mir, drückte mir oft die Hand und war überhaupt sehr freundlich. Leider konnten
38 wir uns gar nicht unterhalten, sein wenig französisch war immer bald erschöpft, nicht so sein Durst
39 im Weintrinken bei Tafel. – Ein andrer Reisebegleiter war ein <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_4335" xml_id="TidB19531" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Araber von Aleppo (B..." data-ana="regID_8.lemID_4335" data-content="">Araber von <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_82" xml_id="TidB444" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Aleppo" data-ana="regID_7.lemID_82" data-content="">Aleppo<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Aleppo" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Aleppo, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Türk. Halep, arab. حلب Ḥalab, eine der ältesten ständig besiedelten Orte der Region und wichtigste Stadt Nordsyriens, zu Aleppo siehe: Gaube, Heinz, und Eugen Wirth. Aleppo. Historische und geographische Beiträge zur baulichen Gestaltung, zur sozialen Organisation und zur wirtschaftlichen Dynamik einer vorderasiatischen Fernhandelsmetropole. Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients, B, 58. Wiesbaden: Dr. L. Reichert, 1984..
Der arabische Name Aleppos soll sich – wie Haussknecht auch berichtet wurde ( HH-pg-000s) – von dem Verb 'ḥalaba' ('melken') ableiten. Nach einer bei aleppiner Historikern tradierten Legende soll Abraham auf dem Zitadellenhügel seine Herden gemolken und anschließend die Milch verteilt haben (Ġazzī, al-, Kāmil b. Muḥammad. Nahr aḏ-ḏahab fī tārīḫ Ḥalab. Herausgegeben von Maḥmūd Fāḫūrī und Šauqī Šaʿṯ. 2. 3 Bde. Aleppo: Dār al-Qalam al-ʿArabī, 1991. 1:27). (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">O</anchor>P</anchor>, der
40 von sehr gutmüthigem Äußern, der sich wie ein Kind über die wenigen Brocken Französisch freute,
41 die er auf seinen Reisen aufgeschnappt hatte. Mit seinem Bett in der Cabine konnte er gar nicht
42 zurecht kommen, er kam heraus und sagte, man möchte ihm ein Bett bringen, er habe keins darin.</item>
1 Nachdem ich mich von allen lieben Bekannten in <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_137" xml_id="TidB428" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Smyrna" data-ana="regID_7.lemID_136" data-content="">Smyrna<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Smyrna" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Izmir, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2019-01-07.">O</anchor> verabschiedet, ruderte ich in Begleitung meines
2 Freundes <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_180" xml_id="TidB429" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Kuhn, Freund" data-ana="regID_8.lemID_180" data-content="">KuhnP</anchor> zur <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_3949" xml_id="TidB19523" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Cydnus (Schiff)" data-ana="regID_6.lemID_3949" data-content="">Cydnus<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Cydnus (Schiff)" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="Cydnus (Schiff).
Die Cydnus (benannt nach dem Fluss Berdan Çayı, oder Tarsus Çayı, dem antiken Cydnus, der südlich der Stadt Tarsus in das Mittelmeer mündet) war ein Post- und Passagierschiff der Reederei Messageries impériales und wurde 1856 für Strecken von Marseille ins östliche Mittelmeer und nach Nordafrika in Dienst gestellt. Nach einer baulichen Veränderung im Jahr 1864 hatte es eine Länge von 85m und eine Breite von 9,9m. Es bot Platz für 33 Passagiere in der ersten, 28 in der zweiten und 24 in der dritten Klasse. (SK)
Letzte Änderung: 2019-07-10.">K</anchor> zurück. Zu meinem Schrecken hatte man über 300 türkische Soldaten, eine Menge
3 ausgewanderte<anchor type="b" ana="regID_8.lemID_382" xml_id="TidB431" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tscherkessen" data-ana="regID_8.lemID_382" data-content=""> Tscherkessen<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Tscherkessen" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Tscherkessen. Ethnie. GND.
Die Tscherkessen lebten im 19. Jahrhundert überwiegend im Nordkaukasus. Im Zuge der Bemühungen Russlands, diese Region unter die eigene Kontrolle zu bringen (Kaukasuskrieg, 1817-1864), wurden mehrere Hunderttausend Menschen ins Osmanische Reich deportiert. Sie siedeln als eigene Volksgruppen bis heute im Wesentlichen in der Türkei, Syrien und Jordanien. (Besleney, Zeynel Abidin. The Circassian diaspora in Turkey. A political history. Routledge studies in Middle Eastern politics. London: Routledge, 2014. 43-49) Die Reisende Mary Esmé Scott-Stevenson ist Tscherkessen in der Region Adana begegnet und erwähnt, 1860 seien 20.000 Tscherkessen im Hafen Mersin an Land gegangen (Scott-Stevenson, Esmé. Our Ride Through Asia Minor. London: Chapman and Hall, 1881. 115). Die Gruppe auf dem Schiff mag sich auf dem Weg in ihr neues Siedlungsgebiet in Nordsyrien befunden haben. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor> <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_412" xml_id="TidB432" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Nogair, ein tatarisc..." data-ana="regID_8.lemID_4332" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB415" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Nogair, ein tartarischer Stamm</anchor>T<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Nogair, ein tatarisc..." class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Nogaier. Ethnie. GND.
Die Nogaier sind, wie Haussknecht richtig bemerkt, eine tatarische Ethnie, die in den Steppen nördlich des Kaukasus und der Krim nomadisierte. Seit dem Ende des Krimkriegs um das Jahr 1860 sind diese verstärkt ins Osmanische Reich eingewandert, oft motiviert von herumreisenden Predigern (Meyer, James H. Turks across empires. Marketing Muslim identity in the Russian-Ottoman borderlands, 1856 - 1914. Oxford studies in modern European history. Oxford u.a.: Oxford University Press, 2014. 23-25; Williams, Brian Glyn. The Crimean Tatars. The diaspora experience and the forging of a nation. Brill’s Inner Asian library 2. Leiden u.a.: Brill, 2001. 139ff.). In der Folge haben sie sich weitgehend in der Türkei assimiliert. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor> und <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_2497" xml_id="TidB34800" data-toggle="joTeiPopoverh" title="armenische Familien" data-ana="regID_8.lemID_2497" data-content="">Armenische FamilienP</anchor> an Bord genommen. Eines Theils war es mir lieb,
4 ich konnte die Völker etwas studiren, andertheils auch unangenehm, denn mit den Spaziergängen auf dem Bord
5 war es jetzt aus. Überall lagen diese Menschen wie Häringe zusammengeschichtet und musste man sich sehr in Acht nehmen,
6 ihnen zu nahe zu kommen, sie waren voller Ungeziefer. Namentlich widrig waren mir die <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_382" xml_id="TidB4541" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tscherkessen" data-ana="regID_8.lemID_382" data-content="">Tscherkessen<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Tscherkessen" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Tscherkessen. Ethnie. GND.
Die Tscherkessen lebten im 19. Jahrhundert überwiegend im Nordkaukasus. Im Zuge der Bemühungen Russlands, diese Region unter die eigene Kontrolle zu bringen (Kaukasuskrieg, 1817-1864), wurden mehrere Hunderttausend Menschen ins Osmanische Reich deportiert. Sie siedeln als eigene Volksgruppen bis heute im Wesentlichen in der Türkei, Syrien und Jordanien. (Besleney, Zeynel Abidin. The Circassian diaspora in Turkey. A political history. Routledge studies in Middle Eastern politics. London: Routledge, 2014. 43-49) Die Reisende Mary Esmé Scott-Stevenson ist Tscherkessen in der Region Adana begegnet und erwähnt, 1860 seien 20.000 Tscherkessen im Hafen Mersin an Land gegangen (Scott-Stevenson, Esmé. Our Ride Through Asia Minor. London: Chapman and Hall, 1881. 115). Die Gruppe auf dem Schiff mag sich auf dem Weg in ihr neues Siedlungsgebiet in Nordsyrien befunden haben. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor>,
7 die in dicke Schaafpelze gehüllt und in ebensolche Mützen, einen eigenthümlichen Geruch nach ranzigem Fett
8 verbreiteten, da sie sich mit Fett <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB416" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">am</anchor>T ganzen Körper eingerieben hatten. Schöne Gestalten unter
9 ihnen, aber durch das Elend sehr heruntergekommen. Einer namtlich lag im Sterben, in Decken gehüllt
10 lag er auf dem Bord, schnappte nur nach Luft und erwartete sein Ende. Sie machten einen traurigen
11 Eindruck auf mich. Nicht minder unterhaltend war es den <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_2497" xml_id="TidB34801" data-toggle="joTeiPopoverh" title="armenische Familien" data-ana="regID_8.lemID_2497" data-content="">armenischen Familien zu zusehen, die als Pilger
12 nach Jerusalem wallfahrtetenP</anchor>. Frauen von kaum 12 Jahren säugten ihre Kinder ungenirt vor
13 aller Blicken, die Männer schaukelten sie auf ihren Armen; bald sangen sie Psalmen, bald lustige Lieder.
14 Alle 3 Völker hielten sich stets getrennt und bildeten auf dem Schiffe 3 Quartiere. <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_3773" xml_id="TidB19528" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tänze" data-ana="regID_6.lemID_3773" data-content="">Die türkischen Soldaten,
15 die alle ihre Waffen natürlich hatten abgeben müssen, führten Abends nach den Flöten und einer sehr einfachen Art
16 von Geige Guitarre ihre Nationaltänze aufK</anchor>.
17 Herr <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_132" xml_id="TidB435" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Salzmann, Auguste" data-ana="regID_8.lemID_132" data-content="">Salzmann<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Salzmann, Auguste" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Salzmann, Auguste (* 1824 - † 1872). Archäologe, Fotograf, Reisebekanntschaft. GND.
Zum Fotografen und Archäologen Auguste Salzmann (1824-1872) siehe: Brossard-Gabastou, Lise. Auguste Salzmann, 1824-1872: pionnier de la photographie et de l‘archéologie au Proche-Orient. Paris: l‘Harmattan, 2013.. (SK)
Carte de visite Nr. 1: Foto von Auguste Salzmann, Rückseite: „a bord du Cydnus / en vue de Chio / – / a son brave & bon / compagnon de voyage / Carl Haussknecht / Auguste Salzmann“ (Gründig, Matthias. Der Schah in der Schachtel. Soziale Bildpraktiken im Zeitalter der Carte de visite. Marburg: Jonas Verlag, 2016.).
Letzte Änderung: 2019-09-01.">P</anchor> machte folgendes Gleichniß: die Menschheit macht sich einen Weg, der mit Barrieren versehen ist. Der Weg ist mit
18<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2392" xml_id="TidB418" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""> rauhen</anchor>T[?] Steinen übersäht, die Menschen daneben aber sind grünende Matten, die Vögel singen etc., aber Niemandem fällt
19 es ein, den Weg daneben zu wählen. Da kommt hin und wieder ein Vernünftiger[?], er sagt der überspringt diese
20 Barrieren; gleich kommt aber die Menge und ruft: steinigt ihn, er ist ein <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_38" xml_id="TidB422" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_15.lemID_53" xml_id="TidB421" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Sectirer</anchor>T</anchor>T und Steine fliegen auf ihn, so daß er
21 bald unterliegen muß. Hin und wieder sagt einer von ihnen: aber seht nur, wie wir uns die Füße blutig laufen,
22 aber gleich wird er beschwichtigt: tröste dich, der Weg könnte ja mit Glasscherben bedeckt sein, das wäre noch schlimmer.
23 Zuletzt kommt Einer und ruft: Ihr seid alle Esel gewesen, ihr lauft euch die Füße wund, während ihr doch den
24 guten Weg neben euch habt. Da jauchtzt ihm die nun schon mehr vernünftiger gewordene Menschheit zu, reißt
25 die Barrieren<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_7" xml_id="TidB423" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""> wieder</anchor>T aus und zündet ihm zu Ehren damit Freudenfeuer an. Die Barrieren sind die Pfaffen, die die
26 Menschen auf einem von ihnen bestimmten Wege am Gängelbande leiten, ehe sie das aber gewahr werden und
27 darüber nachdenken, laufen sie sich lieber die Füße wund. Später aber ändern sie die Inschrift am Kreuze
28 und statt INRI liest man mit großen Buchstaben: Vernunft.
29 Um 2 Uhr waren endlich die Waaren alle eingeladen, der Anker wurde gelichtet gezogen und weiter
30 ging die Reise. Um 5 Uhr ca. waren wir wieder beim Cap <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_176" xml_id="TidB436" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Kara Bouroun" data-ana="regID_7.lemID_176" data-content="">Kara BourounO</anchor>, dessen grüne Berge
31 einen freundlichen Eindruck hinterließen. Leider hinderte die <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB425" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">her</anchor>Teinbrechende Nacht alle Aussicht
32 auf <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_175" xml_id="TidB437" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Chios" data-ana="regID_7.lemID_175" data-content="">ChiosO</anchor>, dessen Leuchtthurm uns entgegenblinkte. Von <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_111" xml_id="TidB438" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Marseille" data-ana="regID_7.lemID_111" data-content="">Marseille<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Marseille" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Marseille, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2019-01-02.">O</anchor> aus waren nur noch 2 Passagire
33 mit auf dem Schiff, Herr <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_134" xml_id="TidB439" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Biliodi" data-ana="regID_8.lemID_133" data-content="">Biliodi<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Biliodi" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Biliotti, Alfred, Sir. Diplomat, Reisebekanntschaft.
Sir Alfred Biliotti, levantinisch-griechischer Herkunft, war von 1856 bis 1873 britischer Vizekonsul auf Rhodos, anschließend ebenfalls in Trapezunt, Sivas und Kreta, schließlich von 1899 bis 1903 Konsul in Saloniki (Kornrumpf, Hans-Jürgen, und Jutta Kornrumpf. Fremde im Osmanischen Reich 1826-1912/13. Bio-bibliographisches Register. Stutensee, 1998. 35-36). Von 1852 bis 1864 führte er gemeinsam mit Auguste Salzmann HH-pe-0010 Ausgrabungen in Kamiros auf Rhodos durch. (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">P</anchor> und Herr <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_132" xml_id="TidB440" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Salzmann, Auguste" data-ana="regID_8.lemID_132" data-content="">Salzmann<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Salzmann, Auguste" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Salzmann, Auguste (* 1824 - † 1872). Archäologe, Fotograf, Reisebekanntschaft. GND.
Zum Fotografen und Archäologen Auguste Salzmann (1824-1872) siehe: Brossard-Gabastou, Lise. Auguste Salzmann, 1824-1872: pionnier de la photographie et de l‘archéologie au Proche-Orient. Paris: l‘Harmattan, 2013.. (SK)
Carte de visite Nr. 1: Foto von Auguste Salzmann, Rückseite: „a bord du Cydnus / en vue de Chio / – / a son brave & bon / compagnon de voyage / Carl Haussknecht / Auguste Salzmann“ (Gründig, Matthias. Der Schah in der Schachtel. Soziale Bildpraktiken im Zeitalter der Carte de visite. Marburg: Jonas Verlag, 2016.).
Letzte Änderung: 2019-09-01.">P</anchor>, wir waren überhaupt <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB426" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">fast</anchor>T die einzigen Passagire in der II. Classe,
34 in der I. war gar Niemand mehr. In <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_137" xml_id="TidB441" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Smyrna" data-ana="regID_7.lemID_136" data-content="">Smyrna<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Smyrna" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Izmir, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2019-01-07.">O</anchor> gesellte sich zu uns ein <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_10233" xml_id="TidB33817" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Bischof, griechische..." data-ana="regID_8.lemID_10233" data-content="">griechischer BischofP</anchor>, der
35 wegen der <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_4334" xml_id="TidB19530" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Osterzeit" data-ana="regID_6.lemID_4334" data-content="">OsterzeitK</anchor> nach <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_215" xml_id="TidB442" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Konia" data-ana="regID_7.lemID_215" data-content="">KoniaO</anchor> und <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_216" xml_id="TidB443" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Nigde" data-ana="regID_7.lemID_216" data-content="">NigdeO</anchor> sich begibt, um dort die religiösen Feierlichkeiten vor-
36 zunehmen. Er war ein schöner Mann, großer schwarzer Bart, untersetzte Figur; er hatte seinen
37 Wohlgefallen an mir, drückte mir oft die Hand und war überhaupt sehr freundlich. Leider konnten
38 wir uns gar nicht unterhalten, sein wenig französisch war immer bald erschöpft, nicht so sein Durst
39 im Weintrinken bei Tafel. – Ein andrer Reisebegleiter war ein <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_4335" xml_id="TidB19531" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Araber von Aleppo (B..." data-ana="regID_8.lemID_4335" data-content="">Araber von <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_82" xml_id="TidB444" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Aleppo" data-ana="regID_7.lemID_82" data-content="">Aleppo<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Aleppo" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Aleppo, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Türk. Halep, arab. حلب Ḥalab, eine der ältesten ständig besiedelten Orte der Region und wichtigste Stadt Nordsyriens, zu Aleppo siehe: Gaube, Heinz, und Eugen Wirth. Aleppo. Historische und geographische Beiträge zur baulichen Gestaltung, zur sozialen Organisation und zur wirtschaftlichen Dynamik einer vorderasiatischen Fernhandelsmetropole. Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients, B, 58. Wiesbaden: Dr. L. Reichert, 1984..
Der arabische Name Aleppos soll sich – wie Haussknecht auch berichtet wurde ( HH-pg-000s) – von dem Verb 'ḥalaba' ('melken') ableiten. Nach einer bei aleppiner Historikern tradierten Legende soll Abraham auf dem Zitadellenhügel seine Herden gemolken und anschließend die Milch verteilt haben (Ġazzī, al-, Kāmil b. Muḥammad. Nahr aḏ-ḏahab fī tārīḫ Ḥalab. Herausgegeben von Maḥmūd Fāḫūrī und Šauqī Šaʿṯ. 2. 3 Bde. Aleppo: Dār al-Qalam al-ʿArabī, 1991. 1:27). (SK)
Letzte Änderung: 2019-08-07.">O</anchor>P</anchor>, der
40 von sehr gutmüthigem Äußern, der sich wie ein Kind über die wenigen Brocken Französisch freute,
41 die er auf seinen Reisen aufgeschnappt hatte. Mit seinem Bett in der Cabine konnte er gar nicht
42 zurecht kommen, er kam heraus und sagte, man möchte ihm ein Bett bringen, er habe keins darin.</item>
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