Tagebuch_2_04_048
Titel:
Tagebuch_2_04_048
Erwähnte Person:
Besuchte Orte:
Bisutun
Erwähnte Orte:
Bīsutūn, Chan
Geonames-ID
Kerbela (Karbala) Geonames-ID
Bīsutūn XX Geonames-ID
Bīsutūn, Schirinquelle Geonames-ID
Dinawer Geonames-ID
Orfa (Şanlıurfa) Geonames-ID
Kerbela (Karbala) Geonames-ID
Bīsutūn XX Geonames-ID
Bīsutūn, Schirinquelle Geonames-ID
Dinawer Geonames-ID
Orfa (Şanlıurfa) Geonames-ID
Ereignisse:
Bīsutūn→Bisutun - 1867-10-08 (sicher) [von kurz vor Bisutun kommend]
Koordinaten:
44.02488,32.61603 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
Datierung (individuell):
1867-10-08
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Schlagworte:
Tuch mit Maschen (rūband)$regID_6.lemID_8130
blaue Gewänder (Tschador)$regID_6.lemID_8131
Ketchuda (Kadḫudā)$regID_6.lemID_5954
Seitenbereich:
048
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">1 Der <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8661" xml_id="TidB29797" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Bīsutūn, Chan" data-ana="regID_7.lemID_8661" data-content="">ChanO</anchor> wimmelte von Pilgern nach Medsched Ali und <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_4278" xml_id="TidB29798" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Kerbela" data-ana="regID_7.lemID_8171" data-content="">Kerbela<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Kerbela" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Karbalā, Siedlung (Stadt/Dorf), GEONAMES.
Letzte Änderung: 2019-06-03.">O</anchor>, namtlich eine Menge
2 russische Unterthanen in ihren schwarzen hohen Filzmützen; sie verstanden fast alle türkisch.
3 Auch viele Frauen befanden sich darunter, theils in Körben zu beiden Seiten eines
4 Maulers, theils eigne Pferde reitend; sie trugen vor dem Gesicht das <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_8664" xml_id="TidB29800" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tuch mit Maschen" data-ana="regID_6.lemID_8130" data-content="">weiße ge-
5 strickte Tuch<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Tuch mit Maschen" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="rūband (weißer Gesischtschleier, Tuch mit Maschen).
Pers. روبند rūband. Der Begriff rūband ist ein Kompositum aus den Wörter rū ('Gesicht') und band ('Band') und bezeichnet eine bestimmte Art des Gesichtsschleiers, die von iranischen Frauen vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert getragen wurde. Die sogenannte klassische Version des rūband bestand aus einem weißen rechteckigen Tuch mit Augenschlitzen, das über dem Kopfschleier getragen, und am Hinterkopf durch einen Knoten oder eine Klemme zusammengehalten wurde. (Vogelsang-Eastwood, Gilian, und Wilhelm J. Vogelsang. Covering the moon. An introduction to Middle Eastern face veils. Leuven [u.a.]: Peeters, 2008., S. 164-165) (CK)
Letzte Änderung: 2019-06-12.">K</anchor>, um die Augen mit weitläufigen Maschen; sie wa<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB5239" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">r</anchor>Ten in weite
6 <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_8663" xml_id="TidB29799" data-toggle="joTeiPopoverh" title="blaue Gewänder" data-ana="regID_6.lemID_8131" data-content="">blaue Gewänder<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="blaue Gewänder" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="Tschador (Überwurf, blaue Gewänder).
Pers. چادر čādur. Der čādur ist ein Überwurf, der von Frauen für das islamische Gebet getragen wird. Im 19. Jahrhundert wurde er auch als Kleidungsstück außerhalb des Hauses getragen. Er bestand aus zwei Stoffbahnen, die an der Webkante zusammengenäht wurden, manchmal wurden zwei Bänder angenäht, durch die man den čādur am Hinterkopf zusammenbinden konnte. Das Material ließ auf die soziale Herkunft der Trägerin schließen: Frauen der Mittel- und Oberklassen trugen dunkel gefärbte čādur, während die der ärmeren Schichten aus blauem Stoff bestanden. (Vogelsang-Eastwood, Gilian, und L. A. Ferydoun Barjesteh van Waalwijk van Doorn. An introduction to Qajar era dress. Rotterdam: Barjesteh van Waalwijk van Doorn, 2002., S. 41) (CK)
Letzte Änderung: 2019-08-29.">K</anchor> gehüllt. Jedem der noch in großer Menge nachfolgenden Züge ritt
7 einer mit einer kleinen rothen Fahne voran, bis sie dann bei der Baumgruppe von <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_5722" xml_id="TidB29801" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Bīsutūn" data-ana="regID_7.lemID_5722" data-content="">BisutunO</anchor>
8 Halt machten, um die <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8609" xml_id="TidB29802" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Bīsutūn, Schirinquel..." data-ana="regID_7.lemID_8609" data-content="">SchirinquelleO</anchor> herum sich lagernd. Wegen etwaiger Quaran-
9 täne waren alle sehr besorgt. Viele <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_4175" xml_id="TidB29803" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Susmanis" data-ana="regID_8.lemID_8126" data-content="">Susmanis<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Susmanis" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Sūzmānī. Stamm.
Pers. سوزمانی Sūzmānī. Der Ursprung des Namens sūzmānī ist nicht bekannt, ebenso wenig ist seine Verwendung definiert. Er bezeichnet überwiegend Tanzmädchen, die sich darüber hinaus prostituierten, in Kirmānšāh scheint er eine lokale Bezeichnung für „Zigeuner“ gewesen zu sein. Floor rekonstruiert zwei Gruppen von sūzmānī, eine Gruppe von Nomaden, die andere war ein kurdischer Stamm. Beiden Gruppen war ein nomadischer Lebensstil gemein, sowohl Männer als auch Frauen verdienten ihren Unterhalt zumeist als Musiker und Tänzer. (Amanolahi, Sekandar. „The gypsies of Iran (A brief introduction)“. Iran & the Caucasus 3/4 (2000 1999): 109–18., S. 109; Floor, Willem. A social history of sexual relations in Iran. Washington: Mage Publishers, 2008., S. 236-238) (CK)
Letzte Änderung: 2019-07-16.">P</anchor> hielten sich beim Dorfe auf, mich oft
10 ungenirt vor den Übrigen auffordernd, zu ihnen zu kommen; zufällige Erdlöcher oder
11 die Ufer des Flusses dienten ihnen als Aufenthaltsort. Dieser ganze District bis
12 <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8359" xml_id="TidB29804" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Dinawer" data-ana="regID_7.lemID_8359" data-content="">DinawerO</anchor> ist reich an ihnen, <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_13" xml_id="TidB5240" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">bei</anchor>T jedem Dorfe findet man sie. Beim <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_8647" xml_id="TidB29805" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Ketchuda" data-ana="regID_6.lemID_5954" data-content="">Ketchuda<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Ketchuda" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="Kadḫudā (Kutchude, Kutesude, Ketchuda, Kätchuda).
Pers. کدخدا kadḫudā: Der kadḫudā war Chef eines Stadtviertels. Er wurde vom kalāntar ernannt und unterstand in großen Städten außerdem noch dem kadḫudā-bāšī (pers. کدخدا باشی ), dem Chef der kadḫudās. (Floor, Willem M. „The office of kalāntar in Qājār Persia“. Journal of the Economic and Social History of the Orient 14, Nr. 3 (1971): 253–68., S. 258) (CK)
Letzte Änderung: 2019-06-12.">K</anchor> des
13 Dorfes stieg ich ab, wo ich mich ein wenig ausruhte und nach dem Essen zur Besichtigung aufbrach.
14 Der Ort liegt ca. 500 Schritt vom senkrechten Sculpturfelsen, der sich als gewaltige Felsmasse
15 senkrecht darüber erhebt, direct aus der Ebne aufsteigend; er erscheint, als wäre diese Seite
16 durch Kunst weggehauen. An der ganzen Bergseite ragen eine Menge größerer oder
17 kleiner Felszacken empor, als Enden von senkrechten Plattenabstürzen. Die Schichten
18 des Berges sind alle horizontal und bestehen aus einem dichten harten dunkeln
19 Kalkgestein. Bei 400 Schritt Entfernung erhebt sich sein Gipfel im Winkel von 50°.
20 Schon von weitem erblickt man die mächtige durch Kunst eingehaune vertiefte Felswand,
21 vielleicht einst eine Rückwand eines Palastes. Eine Mauer aus großen behaunen Quadern
22 läuft ihr entlang, die zur Construction <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB5242" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">d</anchor>Ter sich darüber ca. 100‘ hohen Terrasse
23 diente. Bei 32 Schritt Entfernung zeigte die behaune Felswand den Winkel 60°, der darüber <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB5243" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">sich</anchor>T erhebende
24 Fels 76°, doch nicht der Gipfel. Die durch Erde und Steine gebildete Terrasse ist auf der Oberfläche
25 ganz glatt durch Kies und wird auf beiden Seiten durch hervorspringende in lebende Fels
26 ausgehaune Felsenwände begrenzt. Fast möchte man glauben, daß hier die <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB5244" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Seit</anchor>Tenfels-
27 wände Felsengemächer bildeten, ähnlich dem einen über <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_222" xml_id="TidB29806" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Orfa" data-ana="regID_7.lemID_2470" data-content="">Orfa<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Orfa" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Şanlıurfa, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2018-08-28.">O</anchor>, oder daß die beiden
28 als Stützen dienten eines sich darauf befindlichen schwebenden Gartens.
29 Eine große Menge nur theilweise seitlich behaune Felsenstücke und -blöcke liegen
30 zu deren beiden Seiten und am Fuße der Terrasse, mit vielen Thürpfosten-
31 löchern; sie sind aber von keinem Gebäude, sondern gehören gesprengten Felsen
32 an. Die große Rückfelswand zeigt mehrere (3) eingehaune Gänge längs den Felsen
33 hinlaufend, einer über den andren; waren es eigenthliche Gänge oder dienten sie nur
34 dazu, die Balken aufzunehmen zu einem schwebenden Garten wegen
35 größerer Festigkeit. In der <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB5246" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">linken</anchor>T Ecke der vorspringenden und Rückwand befindet sich ein im
36 lebenden Felsen ausgehauner roher Felsblock,</item>
Letzte Änderung: 2019-06-03.">O</anchor>, namtlich eine Menge
2 russische Unterthanen in ihren schwarzen hohen Filzmützen; sie verstanden fast alle türkisch.
3 Auch viele Frauen befanden sich darunter, theils in Körben zu beiden Seiten eines
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Pers. روبند rūband. Der Begriff rūband ist ein Kompositum aus den Wörter rū ('Gesicht') und band ('Band') und bezeichnet eine bestimmte Art des Gesichtsschleiers, die von iranischen Frauen vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert getragen wurde. Die sogenannte klassische Version des rūband bestand aus einem weißen rechteckigen Tuch mit Augenschlitzen, das über dem Kopfschleier getragen, und am Hinterkopf durch einen Knoten oder eine Klemme zusammengehalten wurde. (Vogelsang-Eastwood, Gilian, und Wilhelm J. Vogelsang. Covering the moon. An introduction to Middle Eastern face veils. Leuven [u.a.]: Peeters, 2008., S. 164-165) (CK)
Letzte Änderung: 2019-06-12.">K</anchor>, um die Augen mit weitläufigen Maschen; sie wa<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB5239" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">r</anchor>Ten in weite
6 <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_8663" xml_id="TidB29799" data-toggle="joTeiPopoverh" title="blaue Gewänder" data-ana="regID_6.lemID_8131" data-content="">blaue Gewänder<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="blaue Gewänder" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="Tschador (Überwurf, blaue Gewänder).
Pers. چادر čādur. Der čādur ist ein Überwurf, der von Frauen für das islamische Gebet getragen wird. Im 19. Jahrhundert wurde er auch als Kleidungsstück außerhalb des Hauses getragen. Er bestand aus zwei Stoffbahnen, die an der Webkante zusammengenäht wurden, manchmal wurden zwei Bänder angenäht, durch die man den čādur am Hinterkopf zusammenbinden konnte. Das Material ließ auf die soziale Herkunft der Trägerin schließen: Frauen der Mittel- und Oberklassen trugen dunkel gefärbte čādur, während die der ärmeren Schichten aus blauem Stoff bestanden. (Vogelsang-Eastwood, Gilian, und L. A. Ferydoun Barjesteh van Waalwijk van Doorn. An introduction to Qajar era dress. Rotterdam: Barjesteh van Waalwijk van Doorn, 2002., S. 41) (CK)
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Letzte Änderung: 2019-07-16.">P</anchor> hielten sich beim Dorfe auf, mich oft
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13 Dorfes stieg ich ab, wo ich mich ein wenig ausruhte und nach dem Essen zur Besichtigung aufbrach.
14 Der Ort liegt ca. 500 Schritt vom senkrechten Sculpturfelsen, der sich als gewaltige Felsmasse
15 senkrecht darüber erhebt, direct aus der Ebne aufsteigend; er erscheint, als wäre diese Seite
16 durch Kunst weggehauen. An der ganzen Bergseite ragen eine Menge größerer oder
17 kleiner Felszacken empor, als Enden von senkrechten Plattenabstürzen. Die Schichten
18 des Berges sind alle horizontal und bestehen aus einem dichten harten dunkeln
19 Kalkgestein. Bei 400 Schritt Entfernung erhebt sich sein Gipfel im Winkel von 50°.
20 Schon von weitem erblickt man die mächtige durch Kunst eingehaune vertiefte Felswand,
21 vielleicht einst eine Rückwand eines Palastes. Eine Mauer aus großen behaunen Quadern
22 läuft ihr entlang, die zur Construction <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB5242" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">d</anchor>Ter sich darüber ca. 100‘ hohen Terrasse
23 diente. Bei 32 Schritt Entfernung zeigte die behaune Felswand den Winkel 60°, der darüber <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB5243" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">sich</anchor>T erhebende
24 Fels 76°, doch nicht der Gipfel. Die durch Erde und Steine gebildete Terrasse ist auf der Oberfläche
25 ganz glatt durch Kies und wird auf beiden Seiten durch hervorspringende in lebende Fels
26 ausgehaune Felsenwände begrenzt. Fast möchte man glauben, daß hier die <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB5244" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Seit</anchor>Tenfels-
27 wände Felsengemächer bildeten, ähnlich dem einen über <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_222" xml_id="TidB29806" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Orfa" data-ana="regID_7.lemID_2470" data-content="">Orfa<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Orfa" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Şanlıurfa, Siedlung (Stadt/Dorf), GND.
Letzte Änderung: 2018-08-28.">O</anchor>, oder daß die beiden
28 als Stützen dienten eines sich darauf befindlichen schwebenden Gartens.
29 Eine große Menge nur theilweise seitlich behaune Felsenstücke und -blöcke liegen
30 zu deren beiden Seiten und am Fuße der Terrasse, mit vielen Thürpfosten-
31 löchern; sie sind aber von keinem Gebäude, sondern gehören gesprengten Felsen
32 an. Die große Rückfelswand zeigt mehrere (3) eingehaune Gänge längs den Felsen
33 hinlaufend, einer über den andren; waren es eigenthliche Gänge oder dienten sie nur
34 dazu, die Balken aufzunehmen zu einem schwebenden Garten wegen
35 größerer Festigkeit. In der <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB5246" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">linken</anchor>T Ecke der vorspringenden und Rückwand befindet sich ein im
36 lebenden Felsen ausgehauner roher Felsblock,</item>
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