[a.l.S. 887] [a.l.S. 889] [a.l.S. Keis(er...
[a.l.S. 887] [a.l.S. 889] [a.l.S. Keis(er) Arnulf.] [a.l.S. 891] [a.l.S. 899] in Teutschland gelegenen Stadt. Der Keyser aber ward anno 887. seiner Reiche entsezt, seiner unvermögligkeit halben, und gab seinen Geist folgendes jahrs in großer Armuth auf, ingleichen ersterwehnter Bischof zu Meinz, der ihn noch erhalten hatte, a(nn)o 889. Nach welchem einer aus dem Closter Fulda, nahmens Sunderhold, durch den Newen Keyser Arnulffen, vorgemeldetes König Carlmans hinterlaßenen Sohn, und durch Graf Poppeus zu Hennenberg, so dem Türinger Lande des Reichs wegen vorstund, Vorschub an das Erz Stifft gelangete; ward aber in einer Schlacht mit den Normannen anno 891. von ihnen erwürget, und bekam den falschen untrewen Mann, nahmens Hatto, durch seines Herrn Gevatters, des Keysers Gunst zum Nachfahren an d(as) Erz Stifft: Dem Keyser selbst, da ihm von den Welschen mit Gifft vergeben ward, daß Er a(nn)o 899. elendiglich an der leusesucht verderben muste, [a.l.S. Keis(er) Ludwig IV.] [a.l.S. Hertzog Burckard zu Türingen, Herr Leopolds Nachfolger.] folgte am Teutschen und Welchen Reiche nach sein Junges Söhnlein Keyser Ludwig IV. so das Regiment eine Zeitland[!] verwaltete, unter erstgemeldetes Erzbischof Hattens, seines Pathens, und Herzog Ottens zu Sachßen, genant des großen, seines Schwagers, Vormundschaft: und ward von seinet und des Reichs wegen Türingen und Heßen, (:Als die allweg vor Zeiten zusammengehörten:) regiert durch Herzog Burckharden. [a.l.S. Der Hungalen oder Heunen Einfall.] Kaum war aber Teutsch- und Welschland, mit diesem newen Haupt versehen worden; Da fielen die Ungarn, (die vor wenigen jahren hinter der Moßkaw mit Heers Kraft hervorgebrochen waren, und vom nechst verstorbenen Keyser Arnulffen mit der fruchtbaren Gegend an der Teisa über der Donaw, da vor Zeiten die Heunen gewohnet, vor einen Ritterdienst, den Sie ihm wieder die Wenden Sclaven erwiesen, zur Vergeltung verehret wahren worden,) erst a(nn)o 901. die Lombardey, sodann folgends Jahrs in Kärndten und Mähren, ein. [a.l.S. 907] [a.l.S. Der letzte Türingische Hertzog Burckard wird erschlagen in der schlacht] Erhielten auch a(nn)o 907. da Sie Beyern verherhten, bey Augspurg wieder den Keyser, der bey Hen ken gebothen hatte, alles, was nur von Adel wehre, und den Degen führte, solte mit aufziehen, und sich drey Tage an einander mit ihnen schlugen, die Victori. Streiften drauf mit grausamer Furi durch Francken und Türingen, und verwüsteten das offene Land. [a.l.S. Jhre unmenschliche grawsamkeit in Türing(en).] Herzog Burckhard nun samlete seine Türinger und Heßen, zog mit Hülffe der Francken und Sachßen auf den Feind loß, und lieferte ihnen bey Eisenach eine grose Schlacht; blieb aber selbst todt mit Viel tausenden. Drauf fiengen die Hungarn, oder Heunen, (wie man Sie auch heist:) erst an, viel grimmiger in Türingen zuhausen, zerrißen alle Gebäude, trieben das Frawen Volck mit den Zöpfen zusammen gebunden vor sich her, erwürgten alle Manschaft, soffen einander ihr blut zu, kochten und brieten ihr fleisch, und fraßen es, und jagten männiglich ein unsäglich schrecken in ganz Teutschland: [a.l.S. 911] [a.l.S. 912] Welches auch niemals wieder in solche Gefahr gerahten ist von der Zeit an. Denn auch a(nn)o 911. das Land zu Schwaben in die Rappuse gieng. Der Keyser selbst nahm sich des Unglücks also an, daß er in Melancholey fiel, und starb a(nn)o 912. Doch hatte er das Regiment über Türingen und Heßen vorerwehnten Herzog Otten zu Sachßen und Westphalen, so auß des berühmten Sächß(ischen) Fürste Witekinds des grossen geschlecht war, anbefohlen: Welcher auch die Thüringer, als sie ihm, einem Sachsen, nicht gerne pariren, sondern wie vorhin, einen eigenen Hertzog über sich lieber haben wolten, mit gewalt bezwang, undt mit einem schwehren tribut belegte. Darzu war dieser, da die Stände einen newen Keyser wehlen wolten, als der erfahrenste und ansehenlichste Fürst, der auch des Verstorbenen Keysers Schwester zur ehe hatte, in Vorschlage, neben König Carln zu Franckreich, mit dem zunahmen dem Einfältigen, als welcher Keyser Ludwigs III. Sohn war. Auf Herzog Otten selbst Raht aber ließen die Fürsten den Franzosen, (:als denen Keyser Arnulf anno 888. nicht gut satt gewesen war, zu einem Könige, sondern viel lieber gefallen hatte, vor sich allein einen eigenen König zuhaben:) denselben ihren König, und wehleten ihres nechsten Keysers Ludwigs IV. Bruders Herzog Cunrads zu Lothringen hinterlaßenen Sohn, Herzog Cunraden zu Francken. [a.l.S. Keis(er) Cunrad I.] Dieser als Herzog Otto starb, und sein Sohn, Herzog Heinrich zu Sachßen, den man den Vogelsteller heist, verhoffte, der newe Keyser würde ihm bey der Herrschaft über Türinger,