[Landgraf Herman[,] Landg(raf) Ludwigs bruder, wird Pf[altz]graf zu Sachsen[.]] [1184] [Keiser Fridr[ichs] I. Lebensge[s...] auf dem Pe[ters]Kloster zu E[rf]furt, da de[s...] Saal einf[...]] [Graf Henrichs v[on] Schwartzburg art zu schw[...] undt unterga[ng?.]]
thun wolte, so könte Er ihn doch ohne der andern Fürsten und Herrn vorhergehend Erkäntniß, die noch gegen ihn sehr verbittert weren, zu seinen Land und Leuten vor dißmal nicht verhelffen: Und gab Ihm den Raht, in Hoffnung dererselben Zorn würde sich in deßen mit der Zeit mildern, daß er drey Jahr lang außerhalb Teutschland sich aufhalten solte. Welches denn der Herzog, ehe denn dieser Fürsten etliche auch zum Keyser kähmen, und ihm die Sache noch schwehrer machten, alsbald dem Keyßer eydlich zusagte, mit Weib und Kind ins Elend gieng, und in Engelland zog zu seinem Schweher König Heinrichn II. Landgraf Herman aber wurde gleichwol mit der Pfalz Sachsen in Türingen vom Keyßer belehnet. Geschache zu Erffurt den 11. Novembris des folgendes Jahrs 1184. Dann in diesem Jahre begab sich dieser Herr, Keyßer Friederich I. abermahls nach Erffurt, und ward in S(anct) Peters Closter einlosiert, mit seinen mithabenden Fürsten und Rähten. Da er aber einsten mit ihnen und den Grafen, die ihm aus dem Lande zugezogen waren, auf einem Saale saß, und eine starcke menge bey einander war, trug sichs einsten zu, daß die alten faulen Balcken die Last nicht ertragen konten: sondern wichen aus der Mauren und fiel das Gemach ein. Es war aber unter dem Saal ein stinckender garstiger Sumpf, darein aller unflat der heimlichen Gemache floß. Da fielen viel Personen elendiglich hinab, und verdorben im Kohte: Als Graf Gottfried von Ziegenhain, Graf Gosmar von Heßen, Graf Friederich von Abensberg und Roteneck, Graf Burghard von Wartberg, Graf Heinrich von Schwarzburg, (:welcher zuvor hatte in Gewohnheit gehabt, wenn er sich auf was sonderbares verwetten hatte wollen, daß er gesprochen, wenn Er das oder jenes thäte, so solte ihm die Scheiße bestehen:) desgleichen Burggraf Friederich von Kirchberg, Hartung (G. Fabricio Bellinger) von Meldungen, zwene Grafen von
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eichlingen, und mehr andere: Welche, wo nicht im Dreck, doch von Holz vnd Steinen beschädiget und erschlagen wurden: Wenige brachte man lebendig wieder hervor. Den Keyser den frommen, vortrefflichen theuren Helden, erhielte Gott wunderlich an einem eisenen[!] Gegitter des Fensters, dahin er in der eil gesprungen, und so lange da geblieben war, bis daß man ihn zu Hülfe kam. Und wurde zum Gedächtniß dieses Unglücks ein Mußhauß mit einer steinern Seule gesezt, daran stund: Lapsus Proce rum Turingiæ, das ist: Der Fall der Herren in Thüringen. Die uhrsache aber, warumb sich der Keyßer wieder in Türingen gemacht hatte, war eine newe unruhe. Denn es war vorgedachter Erzbischoff Christian(us) I.