[Landgraf Herman wird gut Ottisch.] [Aus ...
[Landgraf Herman wird gut Ottisch.] [Aus dem Nonnenkloster zun Regularn wird das Kloster zum Newen Wercke gemacht.] [1200] [Sigfried II. Ertzb(ischof) zu Meintz und Cardinal, gutt Ottisch. Leopold II. Ertzb(ischof) zu Meintz, gut Philippisch.] [1201.] [Marggraf Ditrich zu Meissen.] [Keiser Philip zwingt den Landgrafen auf seine seite.] [Landgraf wird wieder Ottisch.] [1202] unter andern Fürsten auch Landgraf Herman zu Türingen durch dessen berdung auch gemeldeter König zu Böhmen, (den man drümb Ottogar hernacher hiess) bethören, das er von dem Keiser absatzte, undt es mit König Otten hielte, wordurch ein schwehrer Krieg verursacht, zu Erffurt aber am baw eines newen NonnenKlosters, dazu im nechstabgewichenen Jahr 1198. der anfang gemacht worden, inmittelst fortgefahren ward. Dann wie nu die Regulermönche vor etlichen Jahren in der Augustingasse ein Kloster bekommen hatten, so war nahe dabey auf den Platz bey dem Augstthor auch ein Klösterlein vor Jungfrawen solchen Ordens Canonicarum Regularium S(ancti) Augustini erbawt, aus gewissen ursachen aber nechst abgebrochen worden, u(nd) ward hinauff in die Newstadt an den Hirschbrül verlegt worden, da es noch stehet, das Newe Werck heist, undt von den Bürgerlichen Wohnungen, so am ersterwehnten Platz bey und hinter der Kirchen zu S(anct) Alban, so vom alten Nonnenkloster noch übrig blieb, und bey dem Schwedischen Kriege erst eingegangen ist, umbher stehen, Erbzinse zu fordern hat. Zu Meintz aber war indessen Bischof Cunrad I. auch in des Pabsts ungnade gefallen, weil ers mit dem rechten Keiser gehalten hatte: war letzt gegen seinem Herrn weder kalt, noch warm: legte sich, und starb anno 1200. Da wehleten etliche vom Thumcapitel ihren Probst Herrn Sigfrieden, Freyherrn von Eppenstein. Bischof Lupold zu Worms war von dem andern theil naher Meintz beruffen, und vom Keiser bestetigt: dem er dann auch in seinen Kriegen mit König Otten und dessen anhang wie ein hurtiger Soldat beystand leistete, undt den Probst aus Bingen, da er sich aufhielt, vertrieb, d(aß) er sich gen Cöln zu des Pabsts abgesanden und Cardinal machte. Der schickte ihn mit seinem und König Otten schreiben gen Rom zum Pabste, der verehrte ihn dieweil den Cardinalshut zu S(anct) Sabinen, und bestetigte ihn zum Ertzbischof zu Meintz. König Otto sagte auch Landgraf Herman grosse gnade und Vorschub zu: hingegen nahm er einen eyd von ihm, d(aß) er wieder den Keiser fest bey ihm stehen wolte: und brachte auch der Mülhausen, Northausen, Ranes, Salfeld und andere öhrter, die ihm sonsten nicht zugehörig waren, unter sich: (Geschach anno 1201.) und sass des Landgrafen Eidam, Marggraf Ditrich zu Meissen, vormals genanten Marggraf Otten des Reichen Sohn und Marggraf Henrichs des Durchlauchtigen Vater, in gefahr, weil er ihm seines Schwehers Händel nicht wolte gefallen lassen[,] sondern, wie Erffurt, lieber gut keiserlich seyn wolte, denn Päbstisch. Keiser Philip aber war unerschrocken; und rückte in person, nachdem er in diesem Jahr erst den rebellen zu Strassburg hart heimgesucht, Strassburg selbsten erobert, und König Otten an der Mosel aus dem Felde geschlagen hatte, in Türingen [u]nd kam mit fliegenden fahnen bis vor Erffurt. Da stellete sich der Landgraf wol, als ob er zu ihm treten wolte: undt ward mit ihm also einig, das er, was er hette eingenommen, so lange in Händen behalten dorfte, bis das es der Keiser durch Zahlung einer grossen genanten Geldsummen von ihm ab, und wieder an sich und das Reich lösete: hielt aber nicht farbe. Hingegen liess er den Bischof zu Würtzburg ermorden, der gut keiserlich war: und da er dem Keiser nun auf sein begehren wieder seinen feind Hülfe thun solte, schickte er keine: sondern als er sich drauf solte rund feind oder freund erklären, auch die eingenommene städte und Gerichte wieder abtreten, schlug er sich offentlich anno 1202. zum Gegen part , dazu beredte er seiner Schwester Sohn, vorerwehnten König zu Böhmen, das er, seiner pflicht und trew hindangesetzt, mit aller macht auf des Pabsts und Ottonis partey sich begab, (daher man ihn denn oben hernacher König Ottogarn hiess,) überdas Marggraf Ditrichs schwester Fraw Adeln, die er zur ehe hatte, von sich stiess. Das thät dem Keiser Zorn; drumb