Hinweis: Um die korrekte Darstellung der Seite zu erhalten, müssen Sie beim Drucken die Hintergrundgrafiken erlauben.
Abb.: Eva und Klas Winter
CC BY-SA 4.0
Rechteinhaber: Friedrich-Schiller-Universität Jena

temple of Jupiter Olympius

Beschreibung

Eine in dieser Zeit häufig gewählte Ansicht zeigt das Olympieion von Südosten mit dem Burgberg der Akropolis im Hintergrund: So auch auf jener von Stübel ausgewählten Aufnahme Robertsons, die dieser entlang des unteren rechten Bildrandes signierte und als deren Titel er parallel zur Bildunterkante im linken Bereich »temple of Iupiter Olympius« angibt. Ein zweiter Abzug vom selben Negativ lässt erkennen, dass der Stübel-Abzug entlang der Unterkante deutlich beschnitten wurde.
Wie der Parthenon und das Hephaisteion wird das antike Gebäude von Robertson präzise ausgerichtet: Für die wohl nachmittags aufgenommene Fotografie wurde ein sogenanntes Landschaftsobjektiv mit kurzer Brennweite gewählt, so dass die hohe Tiefenschärfe von den im Vordergrund gelagerten Personen bis hin zur Akropolis reicht und die auftretende Randunschärfe keine inhaltlich wichtigen Bildbereiche betrifft. Wieder wird der Bau zentralperspektivisch ausgerichtet und in der Bildmitte positioniert; möglicherweise kam hier ein hochstellbares Objektiv zum Einsatz: Erwägenswert ist beispielsweise der Einsatz einer spätestens seit 1855 von Andrew Ross in London hergestellten sog. ›Large Folding Box Camera‹ durch Robertson, die im Lieferumfang bereits sowohl ein Landschafts- als auch ein Porträtobjektiv umfasste und deren Objektivstandarte höhenverstellbar war.
Lichteinfall und Standort führen zu einer kontrastreichen, plastischen Wiedergabe des Hauptmotivs, des Olympieions, während die Akropolis silhouettenartig als Orientierungspunkt im Hintergrund erscheint. Der wie bei der Hephaisteion-Aufnahme weitläufige Vordergrund, der in beiden Fällen auf den technisch notwendigen Aufnahmeabstand zurückzuführen ist, um das Motiv nicht zu verkanten, wird von drei sitzenden, auf unterschiedlichen Motivebenen platzierten Personengruppen gegliedert.
(Text: Eva und Klas Winter)