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CC BY-SA 4.0
Rechteinhaber: FSU Jena: Sammlung Ur- und Frühgeschichte

Mittellatène-Fibel von der Alteburg bei Arnstadt

Beschreibung

Es handelt sich bei allen drei Exemplaren um sogenannte hochgewölbte Fibeln mit eingeknicktem Bügel des Mittellatèneschemas (Beltz Variante J bzw. Kostrewski Variante G/H). Fibeln sind Trachtbestandteile, die sowohl zur Zierde als auch als Verschlusselement an der Kleidung getragen wurden. Charakteristisch für Fibeln dieses Typs ist ein fast halbkreisförmiger Bügel, dessen umgeschlagenes Fußende dicht am Fibelkopf (bzw. oberhalb der Spirale) den Bügel umklammert. An den beiden größeren Fibeln befinden sich zudem jeweils zwei Zierknöpfe auf dem umgeschlagenen Fußende; die kleine Fibel ist mit 1 Zierknopf und einer Verzierung aus Quer-Kerben am umgeschlagenen Fußende verziert. Die Reste der Spiralkonstruktionen weisen bei allen drei Fibeln auf einen ehemaligen Aufbau mit sechs Windungen und einer oberen Sehne hin, was ebenfalls ein Charakteristikum dieses Fibeltyps darstellt. Sie waren während des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr. im gesamten mitteleuropäischen Raum verbreitet und belegen die Ansprache der "Alteburg" als Höhensiedlung der vorrömischen Eisenzeit.


Literatur:
E. Caemmerer, Die Alteburg bei Arnstadt: Ein Beitrag zur Kenntnis der Vorgeschichte Thüringens. (Leipzig 1924).

Schloßmuseum Arnstadt (Hrsg.): Forscher- und Erfindergeist aus Arnstadt. (Arnstadt 2016).

Dr. des. Enrico Paust