[a.l.S. Apoldisch Gericht...
[a.l.S. Apoldisch Gericht. Trostgericht.] ward, doch vorgedachtem Gräflichen offentlichen Gerichte bey S(anct) Georgn[!] und S(anct) Moritz, dem Apoldischen Gerichte zwischen der Gehra und dem Anger, und dem Trostgerichte, daß das Geschlecht der Trosten vor dem LöberThor in der Vorstadt hatten (:darvon hernach an seinem Ohrt mit mehrerm,:) nichts benommen: Welche aber geringer waren, denn jenes: als das über Halß und Kopf richtete. Welche Vertheilung der weltlichen Obrigkeit und Gerichte dem außer allen Zweifel so wol grafe und Vizthum, als die Bürgerschaft mit Danck erkant und das ErzStift neben und über sich zum regali des SchultheissenGerichts ex mutuo pacto admittirt haben. Und zwar theilte Er das Schultheßen-Ambt also ferner aus, daß er drey Schultheßen bestellete, einen ieden zu seinem Gerichte oder Ambt und Præfectur, und zu gewißer Zeit der erste hieß Scultetus in Civitate, oder der Schultheß in der Stadt: denn er hatte mit den Bürgeren mehr zuschaffen, als der andere. [a.l.S. Dreyerley Schultheissen werden vom Ertzbischof verordnet: 1. in civitate, 2. ad (Sanct) Severi, und 3. in Plurali.] Der andere hielte sein Gerichte im krummen Hause auf dem Severshofe, nach dem Ohrt der Stadt zu, da vor deßen Schilderoda gestanden, und hatte auch den Bürgern, so dahin warz nach S(an)ct Andreas Thore zu wohnten, vor eben solch Gerichte zu zugebiethen. Den hieß man den Burggrafn[!], und Schultheißen zum Sever, der hatte auch ein sonderlich gerichte jährlich dreymal, das hieße man das Voigts-Geding. Der Dritte ward genant der Schultheß im Brüle, vulgo in plurali: der war bestellt über die Vorstädte, und des Stiffts bey der Stadt liegende Dörffer und Güter, als Taberstadt, (da noch zu Zeiten, wie am Mainzischen Stadtgerichte, process geführet, und Helfgelder, Buß und Brüche hingehören.) Und das sind so die drey Præfecturæ, die dieser Ertzbischof angericht soll haben: [...] ist anderst war, was Georg Fabrici(us) hiervon meldet:) eine heist er die zu Erffurt, ander die Di [...] zu Schilderoda, die dritte die zu Taferstedt: Es sind aber in nechst folgenden Sæculis nicht allein die zwo lezten, sondern auch endlich alle drey einem Schultheßen von Meinz aus aufgetragen worden. [a.l.S. Von den dreyen Colonien dieses Ertzbischofs.] Das mancher alter scribent auch der Colonien erwehnet sol, die von diesem Ertzbischofe zwischen Erffurt und Schilnroda einlosirt weren worden, solches ist entweder irrig gantz, oder doch verschrieben, und von denen Edlen Junckern und Rittern zuverstehen, die er vom lande hin und wieder genommen, und nit zwar zwischen Erffurt und dem Dorfe Schilnroda, sondern zu Erffurt neben über Schilderoda her, etwa auf dem Rubenmarckte, vor den gräden und an der Strassen hin [logiret und zum Regiment mit verordnet hat, wie vorhin erzehlet ward.]
Von dem Hochvernünftigen Herrn, Erzbischoff Wilhelmen, (der seines Herrn Vaters Herz war, also daß er auch deßen jüngern [...]it Fraw Adelheiten aus Burgund gezeugten und schon zum Römischen Konige gekröhnten Sohn Ottonem II. unter seiner Inspection, und in der Schulen zu Oßnabrück zur Griechischen und Lateinischen Sprach halten ließ,) das Regiment zu Erffurt und Schuz der Gemeinen Stadt aus trewherzigem gnädigen Wohlmeinen beides in tragender Vollgewalt und mit Beliebung des Grafen, des Vizthums und des Rahts dergestalt angeordnet; daß Er und sein ErzStifft nicht allein das Geistliche Gericht und Bisthumb mit deßen uhralten einkommen und Güteren, sondern auch das Weltliche Gericht, doch nicht ohne Concurs mit dem Grafen und dem Raht, (als an die die gefällete Urthel konten gestraft, und bey dem die Hülfe must ge[...] werden,) als ein gnädiger mitherr der Stadt erblich haben und behalten, nig leich[!] nicht nur der Grafe und Vizthum der Stadt Erbherren, ein ieder in seinen hohen Rechten, sondern auch der Raht und freye Bürger in ihrem nun habenden Rechten in ihrer Stadt sizen, und alle sämbtlich als mitErbherren, ein ieder seiner Gerechtigkeit und macht nach, zu der Gemeinen Stadt beßer Regierung und Beschüzung cooperiren solte , nicht aber eines unter ihnen das andere wieder seinen Willen von seinem Rechte vordringen, und unter sein Joch zwingen dörfen solte. [a.l.S. Erffurt beko[mt] vier Erbher[ren,] 1. den Ertzbi[schoff,] 2. den Grafe[,] 3. den Vit[z]thum, und 4. die gesa[mbte] freye Bürg[er]schaft.] Insonderheit aber ist dem Hochlöblichen Erzbischofe nie zu sinn gestiegen, die Stadt einer Landstadt eines