[Keiser Wilhelm.] [Pabstes decret wieder ...
[Keiser Wilhelm.] [Pabstes decret wieder die Kirchenraüber zu Erffurt publicirt. Sigfried III. Ertzb(ischof) stirbt zu Erffurt.] [1249] [Christian(us) II. Ertzb(ischof) zu Meintz reutet zu Erffurt ein.] neüen König Namens Graff Wilhelm von Holland einen ju[n]gen Herrn ; Dem satzte zu Meintz Bischoff Sigfrid selbst an[no] 1247. die Crone auf: kam folgends Jahrs gen Erffurt, und publicirte ein Päbstlich decret wieder die Kirchen raüber, daß man auch keines von ihren Kindern in ein Kloster auf nehmen so[l]te: Zog drauf in Krieg anno 1249. Kam aber ümb: Ward ge[n] Erffurt geführt, und im stiffte Mariæ zur Erden bestattet[.] Und trat ihm ein frommer Prælat, nahmens Christian II. durch ordentliche Wahl am Ertzsti[ft] nach, hielt auch noch in diesem Jahre zu Erffu[rt] seinen Einritt, den tag vor wei hnach[ten]
Das XVIII. Capitel.
Von der Stadt Päbstlichen Schutzbriefe,
und der Kirchen zum Heiligen
Brunne.
[Seltzam Zustandt umb Türingen, da es herrenloß, und von der alten Landgrafen Carlingisches geblüts mänlicher linea niemand mehr vorhanden war.] [Mülhausen.] [Der Erffurter sorgfeltigkeit vor ihren stat.] Damals stund es seltzam in Türingen. Denn weil der Heilige[n] Landgräfin Elisabeth hinterlaßener junger Sohn Herman an[no] 1241. und erwehnter sein Vetter, Köni[g] Henrich der rebell, jüngsthin anno 1247. beyde vom Gifft gestorben waren, deßen bruder aber Landgraff Cunrad, (wie schon gemeldet,) eine Ord[ens] Person, nemblich Hochmeister in Preüßen war: wuste nie mand[,] wem die Landgraffschafft nah zu theil würde werden. Sachßen nachdem sie von graf Ludwigs mit dem Bahrte Zeit bey 230. Jahren her bey seinem Stamm gewe[sen] war. Indeßen machten sich etliche Grafen und Herren in Türingen und Sac[hsen] auf im ermeldetem 1249 Jahr: brachten Volck zusammen, u[nd] versteckten es auf wagen mit flechten: und ließen sie frühe [vor] tags vor Mülhausen gehen, es zu überrumpeln. Welches doch nicht an gieng: denn es ward gemerckt, sturm geleütet, und die[ser] Feind von dem bürgern mit seinem Schaden zu rücke getrieben. So muste sich auch des Keisers Sohn, König Cunrad, der indeßen vom Vater über Teütschland gesetzt ward, weil er mit den r[e]bellischen Italiänern im(m)er zuschaffen hatte, mit vorerwehnte[m] Könige Wilhelmen ümb das Reich schlagen. Dannenhero wu[...] waren die regierenden Bürger zu Erffurt bey solchen gefährlichen troublen d[es] Reichs und seltzamen stande ihres Landes desto sorgfeltiger ihren freyen stand in acht zu nehmen. Wusten wohl, daß sie am Grafen von Gleichen nach, wie vor alters, ihren Erbvoigt und Herrn hatten: Erfuhren aber wohl ehemals, wie sich ders[el]be nach solcher Herren weise in der Welt ümbsahe, und Erffurt seyn ließe, welches sie Vndt Sie aber unmittelst, so gut sie e t [...]