doch nicht ohne allen sauerteig der Römis...
doch nicht ohne allen sauerteig der Römischen Menschensazungen. Sondern wie viel andere mehr zu Rom und sonsten damals die Verstorbene Heiligen anrieffen, ihrer Vorbitte bey Gott sich trösteten, die Bilder anbeteten, auf die Wunder, die bey den Heiligthumen geschehen seyn solten, viel hielten, ein Fegfewer der Seelen glaubten, selbsterwehlten guten Wercken allzuviel zuschrieben, ein Fegfewer der Saalen glaubten, und mit unnöthigen Sazungen die Gewißen betrückten: [a.l.S. Die Sachsen sollen keinen rohen speck essen.] Gestalt dann der Pabst selbst den Sachsen ließ verbiethen, daß Sie keinen rohen Speck mehr solten eßen: Also befleckte sich auch Bonifacius mit dergleichen Irrthumen, und bemackelte damit auch etwa die zarte Türingische Kirchen, die er niemand eines beßern berichtete dorfte oder wuste; rühmte sich gegen Pabst Gregorn III. anno 739. [a.l.S. Pabst Gregori(us) III.] [a.l.S. 739] daß er in die 100.000 Seelen in Teutschland zu Christo bekehret hette: Und erlangte dafür den Ehrentitul eines Erzbischofs, ob er schon noch keinen gewißen Siz hatte.
Das V. Capitel.
Wie Erfurt zu erst mit dem ErzStifft Meinz, als dessen Filial, in
Geistlichem Wesen verwandt sey worden.
[a.l.S. 741] [a.l.S. 742] [a.l.S. Pipinus Nanus. Keisers Caroli M. ankunft von Schloss Vargula oder Vari o la.] Als nun Erffurt und Türingen zum Christenthumb gebracht war worden, und anno 741. Keyser Constantinus Copronymus zu Constantinopel regierte: Gelangte zwar in dem Jahre König Hilderich der Lezte vom Merwigschen Stamm zur fränckischen Crone, und ging Herzog Carl Martell mit Tode ab. Nechstfolgends Jahrs 742. aber beschehrte Gott der Herr deßelben jüngern Sohnes Herzog Pipino, des Kleinen genant, Gemahlin, Fraw Bertraden, auf dem Schloße Vargula, das an der Unstrut liegt, und der Stadt Erffurt angehörig ist, den segen, daß Sie von diesem ihren Herrn schwanger ward, und anno 742. nach verlauffender Zeit ein jung Herrlein zur Welt brachte, daß hernacher in der Heiligen Tauffe Carl genant, und endlich gar zum Römischen Keyserthumb erhaben ward.
In dem aber erwehnter Herzog Pipin und sein Bruder Carlman nach ihres Vaters tödtlichem Hintritt, am königlichen Hofe in Franckreich mit ihren Mißgönnern zuschaffen hatten, damit Sie als Viceroyen bey der fürstlichen Regierung verbleiben möchten: Wurden die Sachsen in deßen unruhig wieder, und durchplünderten Türingen. Herzog Carlman, dem solch Land in der Vertheilung zukommen war, brachte Völcker auf, und zog wieder Sie. Nun begab sich der damahlige Bischoff zu Meinz, nahmens Gerold, auch mit zu dem Heere, ward aber von einem Sachsen im Felde erstochen. Sein Sohn Gerwill war unter den fürstlichen Bedienten: erlangte des Vaters Stelle: Zog folgends Jahrs 743. auch mit der franckischen Armee hienab an die Weser, und brachte, als der Feind in der nähe lag, den Kerl, der seinen Vater erwürget hatte, mit guten Worten zu sich, erstach ihn zwar unversehens, und wurden die Sachsen, als es drauf an ein Haupttreffen gieng, geschlagen. Erzbischoff Bonifacius aber hatte , der schon voran bey dem Her-